Breite Themenpalette bei Antrittsbesuch von Petra Högl im Riedenburger Rathaus

Landtagsabgeordnete informiert sich bei 1. Bürgermeister Siegfried Lösch

05.03.2019
Landtagsabgeordnete Petra Högl im Gespräch mit Riedenburgs Bürgermeister Siegfried Lösch. Viele Themen mit landespolitischen Bezug gab es zu besprechen.
Landtagsabgeordnete Petra Högl im Gespräch mit Riedenburgs Bürgermeister Siegfried Lösch. Viele Themen mit landespolitischen Bezug gab es zu besprechen.

Viel unterwegs in den Rathäusern des Landkreises ist derzeit die Kelheimer Landtagsabgeordnete Petra Högl (CSU). Bei ihrem Antrittsbesuch bei Riedenburgs 1. Bürgermeister Siegfried Lösch betonte Högl eingangs, dass ihr daran gelegen sei zu erfahren, was bereits gut laufe, aber auch wo und wie die Kommunen im Kelheimer Landkreis noch besser vom Freistaat unterstützt werden können. „Diese Anregungen möchte ich mit nach München nehmen und an die entscheidenden Stellen transportieren.“ Seit rund vier Monaten gehört Högl nun mittlerweile als Kelheimer Stimmkreisabgeordnete dem Bayerischen Landtag an. 

„Die ersten Wochen und Monate sind für mich gut gelaufen. Ich darf mich in den beiden Ausschüssen für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie Arbeit und Soziales, Jugend und Familie einbringen“, sagte Högl im Gespräch mit Bürgermeister Lösch und Geschäftsleiter Günther Wagner. Dies seien Themen, die ihr als Landwirtin und vierfache Mutter besonders am Herzen lägen, aber auch für die Region von großer Bedeutung seien. „Nicht zuletzt ist mir aber auch als Kreisrätin viel an einem guten Miteinander zwischen der Kommunal- und der Landespolitik gelegen“.

Zu Beginn des Gesprächs stellte Riedenburgs Bürgermeister Petra Högl die Stadt mit einigen Kennzahlen kurz vor. Knapp 150 Männer und Frauen beschäftige die Stadt heute und sei Heimat für seine rund 6.100 Einwohner im „schönsten Teil des Altmühltals“. Weiter berichtet Lösch der Abgeordneten von dem Starkregenereignis am 31. Mai vergangenen Jahres. Dabei sei die Gemeindeverbindungsstraße (GVS) Felsenhäusl – Keilsdorf hinter Essing auf einer Länge von über zwei Kilometern durch Unterspülungen teilweise so stark beschädigt worden, dass eine Nutzung nicht mehr möglich war und diese gesperrt werden musste. „Wir rechnen heute, auch aufgrund der stetig steigenden Preise im Straßenbau mit Gesamtkosten von rund einer Millionen Euro für die Sanierungsmaßnahme. Auch nach Abzug der jetzt zugesagten Förderung durch die Regierung von Niederbayern verbleibt ein beträchtlicher Eigenanteil. Hier wäre ich dir sehr dankbar, wenn du für uns in München hier nochmals nachgehen könntest“. Högl sicherte Riedenburgs Stadtoberhaupt zu, bei Bayerns Finanzminister Albert Füracker vorzusprechen, ob möglicherweise weitergehende Fördermöglichkeiten für die Sanierungsmaßnahme in Betracht kommen, um den Eigenanteil für die Kommune aus dem Starkregenereignis zu verringern.

Auch auf die weggefallenen Straßenausbaubeiträge kamen die beiden Politiker zu sprechen. Petra Högl berichtete hierzu, dass der Freistaat zur Kompensation der weggefallenen Finanzierungsmöglichkeit bei Ausbaumaßnahmen mit den Straßenausbaupauschalen eine neue staatliche Unterstützung eingeführt habe. In Abstimmung mit den Spitzen des Bayerischen Städtetages und Gemeindetages sei Anfang Januar eine Einigung erzielt worden. Diese beinhalte, dass 2019 nur die Gemeinden eine Straßenausbaupauschale erhalten, die eine Satzung erlassen und Straßenausbaubeiträge über einen längeren Zeitraum hinweg als Finanzierungsquelle genutzt haben. Ab nächstem Jahr sollen die Straßenausbaupauschalen dann allen Gemeinden gewährt werden. Wie Högl weiter ausführte, werden als Verteilungskriterien für die Straßenausbaupauschalen die Siedlungsflächen und in den Jahren 2019 bis 2021 zudem mit abschmelzenden Anteilen die in den letzten zehn Jahren (2008 bis 2017) durchschnittlich vereinnahmten Straßenausbaubeiträge einschließlich Vorauszahlungen zugrunde gelegt. Im Haushalt des Freistaats seien in diesem Jahr hierfür, vorbehaltlich der Beschlussfassung des Bayerischen Landtags, insgesamt 100 Millionen Euro vorgesehen.

Im weiteren Fortgang des Gesprächs machte Geschäftsleiter Günther Wagner Abgeordnete Högl auf das Sonderförderprogramm des Freistaats zur Erstellung eines qualifizierten Kanalkatasters aufmerksam. Er bat Högl um Ihre Vorsprache im Ministerium, das Ende des Jahres ablaufende Förderprogramm nochmals um 2-3 Jahre zu verlängern, da derzeit aufgrund der erfreulichen Entwicklung im Baugewerbe auch die Dienstleister im Bereich der Kanalbefahrung, auf welche Kommunen für die Erstellung des Kanalkatasters zurückgreifen müssten, mehr als ausgelastet seien. Die hohe Nachfrage führe nach den Worten von Riedenburgs Rathauschef auch zu deutlichen Kostensteigerungen für diese Dienstleistung. Högl sicherte beiden Gemeindevertretern zu, das Thema im zuständigen Innenministerium vorzubringen und die Gemeinde hierzu auf dem Laufenden zu halten.

Weitere Themen des Arbeitsgesprächs waren auch der Breitbandausbau, die flächendeckende Versorgung mit Mobilfunk, die zunehmenden Anforderungen an die Verwaltungen in Sachen Datenschutz und Datensicherheit sowie die Unterbringung von Obdachlosen. Zum Abschluss bedankte sich Bürgermeister Lösch bei Petra Högl für ihr Kommen und das offene Ohr. Högl sagte, sie freue sich darauf, der Stadt Riedenburg als Abgeordnete und Kreisrätin weiterhin als Ansprechpartnerin zur Verfügung stehen zu können. Beide Politiker vereinbarten  im regelmäßigen Austausch zu bleiben.