„Starker Ausbildungsmarkt auch in Zeiten von Corona“

MdL Petra Högl im Gespräch mit dem Leiter der Agentur für Arbeit Regensburg/Kelheim, Johann Beck

13.08.2020
MdL Petra Högl im Gespräch mit dem Leiter der Agentur für Arbeit Regensburg/Kelheim Johann Beck (l.) und Geschäftsführer Johann Götz (r.)
MdL Petra Högl im Gespräch mit dem Leiter der Agentur für Arbeit Regensburg/Kelheim Johann Beck (l.) und Geschäftsführer Johann Götz (r.)

Die Corona-Krise hat Spuren am Arbeitsmarkt hinterlassen. Im Gespräch mit Johann Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Regensburg, welche auch für Landkreis Kelheim zuständig ist und Außenstellen in Mainburg und Kelheim unterhält, diskutierte die Kelheimer Landtagsabgeordnete Petra Högl (CSU) die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt und die Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Stand Juli 2020 seien von 1.150 Betrieben aus dem Landkreis Kelheim Anzeigen für Kurzarbeit eingegangen. Dies seien rund 17.000 Beschäftigte, die von angezeigter Kurzarbeit betroffen sind. Im gesamten Agenturbezirk Regensburg habe Kurzarbeit rund jeden fünften sozialversicherungspflichtig Beschäftigten betroffen. Anders als in der Finanzkrise seien aus fast allen Wirtschaftszweigen Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen. Besonders stark betroffen seien nach den Worten Becks der Handel, die Gastronomie, das verarbeitende Gewerbe und Lager/Logistik. Zudem würden 60 Prozent der Anzeigen von Betrieben mit weniger als zehn Beschäftigten stammen. Die Maßnahmen des Bundes zur Verlängerung und Erhöhung von Kurzarbeitergeld kommen somit gerade auch der Region Regensburg/Kelheim besonders zugute, die stark vom Export abhängig ist. Auch betonte Beck, dass nach wie vor ein Fachkräftemangel bestehe. Dies zeige sich auch an der Situation im Ausbildungsmarkt. „Die Situation am Ausbildungsmarkt ist nach wie vor sehr gut. Die gemeldeten Ausbildungsstellen haben sich auch mit Corona nicht verändert. Den Betrieben ist klar, dass Fachkräftebedarf auch nach Corona existieren wird und sie daher weiter an der Ausbildung festhalten,“ führte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit im Gespräch mit Petra Högl aus.

Zu sprechen kamen Högl und Beck auch auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Rolle der Frau in der Arbeitswelt und Chancengleichheit. Högl, Mitglied im Sozialausschuss des Bayerischen Landtags, betonte, dass es gerade die Frauen waren, die das Familienleben in der Krise am Laufen gehalten haben. Es waren die Frauen, welche sich innerhalb der Familie verstärkt um die Betreuung der Kinder, aber auch um die Pflege von kranken oder betagten Angehörigen gekümmert haben und hierfür auch Lohneinbußen hinnehmen mussten. Einig waren sich Högl und Beck, jetzt alles dafür zu tun, dass den Frauen langfristig aus der Krise, was das Thema Rückfall in tradierte Rollen und Chancengleichheit am Arbeitsmarkt angehe, keine Nachteile entstehen. Der verstärkte Trend zu Homeoffice und mobilem Arbeiten, versehen mit einem festen Regelwerk hierfür, biete jedoch auch Chancen für Frauen. So könnten die Arbeitszeiten flexibler gestaltet und somit auch mehr Rücksicht auf familiäre Belange und Verpflichtungen genommen werden. Beck betonte, dass sich die Agentur dem Thema Chancengleichheit jetzt verstärkt annehmen werde und es bei der Agentur für Arbeit in Regensburg eine Stelle gebe, die sich genau hiermit beschäftige.