„Wettbewerbsgleichheit und Technologieoffenheit in der Bauwirtschaft“

Landtagsabgeordnete Petra Högl und Thomas Bader (Leipfinger-Bader) im Gespräch

26.11.2020
BU: MdL Petra Högl im Gespräch mit LB-Inhaber Thomas Bader und Peter Hülsen (r.) vom Bayerischen Ziegelindustrie-Verband (Foto: Stefan Scheuerer)
BU: MdL Petra Högl im Gespräch mit LB-Inhaber Thomas Bader und Peter Hülsen (r.) vom Bayerischen Ziegelindustrie-Verband (Foto: Stefan Scheuerer)

Am Standort Puttenhausen der Leipfinger-Bader (LB) Ziegelwerke hat sich die Kelheimer Landtagsabgeordnete Petra Högl (CSU) mit LB-Inhaber Thomas Bader und Peter Hülsen vom Bayerischen Ziegelindustrieverband über aktuelle Entwicklungen in der Branche sowie die Rolle des Massivbaus für die bayerische Wirtschaft ausgetauscht.

Bader dankte Högl eingangs für ihr Kommen und den regelmäßigen Austausch, der seiner Ansicht nach für die Branche aktuell wichtiger denn je sei. Hintergrund sei die auf Ebene von Bund und Ländern geführte Diskussion über die Einführung von Holzbauquoten. Bader, selbst Waldbesitzer, sieht in den aktuell in der Diskussion stehenden Überlegungen zur Erhöhung des Anteils von Holzbaustoffen einen staatlichen Eingriff in den freien Wettbewerb der Baustoffe und Bauweisen, für den es keine sachliche Rechtfertigung gebe. Vor allem auch deshalb, da aktuelle Studien von Lebenszyklusanalysen von Wohngebäuden zeigen, dass bereits bei einer Nutzungsdauer von 50 Jahren keine gravierenden Unterschiede in der CO2 Bilanz von Gebäuden zwischen der marktüblichen Holzständerbauweise und der massiven Bauweise bestehen. Vielmehr würden sich diese in den Folgejahren zugunsten der Massivbauweise aufgrund des verringerten Heizwärmebedarf verringern. Die Folge von Holzbauquoten wäre eine zwingende Reduzierung bei anderen Baustoffen wie Ziegel, Beton oder Kalksandstein. Auch Peter Hülsen vom Bayerischen Ziegelindustrieverband bat Petra Högl dafür einzutreten, dass der Staat nicht einseitig zugunsten einer Bauweise in den freien Wettbewerb eingreife. Seiner Ansicht nach könnten und müssten alle Baustoffe einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele leisten. „Hierfür bedarf es Chancengleichheit, Technologieoffenheit sowie einem fairen Wettbewerb“, sagte Hülsen. Petra Högl, Mitglied im Ausschuss für Ernährung Landwirtschaft und Forsten des Bayerischen Landtags, betonte, dass ihr ein fairer Wettbewerb wichtig sei. „Als Staat sollten wir die unterschiedlichen Vorteile aller Bauweise zur Geltung kommen lassen“, führte die Abgeordnete im Gespräch aus. Weiter sicherte sie LB-Inhaber Bader zu, dieses Thema auch bei den entsprechenden Fachpolitikern der CSU-Landtagsfraktion zu platzieren.

Auch auf den LB-Standort in Puttenhausen kamen Högl und Bader zu sprechen. Für die Zukunft von LB spiele dieser eine Schlüsselrolle. „Wir haben hier in den letzten Jahren eine Recyclinganlage entwickelt, mit der wir als weltweit erste Firma einen vollständig geschlossenen Rohstoffkreislauf für das Naturprodukt Ziegel möglich machen“, erläuterte Bader. Seit Juli dieses Jahres sei die Anlage nun in Betrieb, mit welcher das Naturprodukt Ziegel in der Herstellung jetzt noch effizienter und nachhaltiger sei. So werden etwa die Dämmstoffe aus Abbruch-Ziegel komplett wiederverwendet und fließen nach einer Aufbereitung in neue Ziegel ein. Högl freute sich über die Innovationskraft des Unternehmens und das klare Bekenntnis zum Standort in Puttenhausen. „LB ist mit seinem Ansatz einer möglichst energieeffizienten und ökologischen Ziegelproduktion Vorreiter auf seinem Gebiet“, sagte Högl abschließend.